Fotos auf Instagram: Ist das noch zeitgemäß?

11.Mrz, 2024 | Social Media News, Trends and Innovations

Als Marketingagentur im Social Media Business sind wir natürlich darauf bedacht, stets den neuesten Trends und Entwicklungen der großen sozialen Medienkonzerne wie Meta oder TikToks Mutter ByteDance zu folgen. Doch gerne hinterfragen wir diese Trends auch und versorgen euch mit Infos, wie ihr damit am besten umgehen sollt. So hat sich Instagram zum Beispiel entgegen der ursprünglichen Entwicklungsidee einer Fotoplattform in den letzten Jahren mehr und mehr zu einem Feed voll Videos gewandelt. Dies ist nur das Paradebeispiel stellvertretend dafür, dass Videocontent heutzutage auf allen Plattformen mehr Reichweite erzielt als einfache Bildbeiträge aus Fotos und Grafiken. Heißt das nun, die Zeit des einfachen Bildes ist vorüber? Kann man mit Bildern auf Social Media 2024 überhaupt noch jemanden erreichen? In diesem Artikel zeigen wir euch, wann es heutzutage sinnvoller ist Fotos auf Instagram zu posten anstelle von Videos und wie ihr auch damit eine bessere Reichweite erzielen könnt.

Die Entwicklung von Instagram zur Videoplattform

Die Entwicklung von Instagram zur Videoplattform

Bevor wir euch praktische Tipps für das Posten von Fotos auf Instagram geben, möchten wir etwas ausholen und zeigen, wie es dazu kam, dass heute scheinbar nur noch Videos im Feed erscheinen. Grundsätzlich wurde Instagram nämlich 2010 als Fotoplattform gegründet. Erst 2013 kam die Möglichkeit dazu, auch bewegte Bilder zu teilen. Zu der Zeit hatte Instagram bereits große Beliebtheit erlangt, nicht zuletzt aufgrund des chronologischen Feeds. Dieser wurde jedoch 2016 durch einen interessensbasierten Algorithmus ersetzt. Instagram ist schon immer bekannt dafür, die Vorzüge anderer aufstrebender Plattformen in die eigene zu integrieren – siehe das Storyformat, welches ursprünglich typisch für Snapchat war. So kam aufgrund des massiven Erfolgs von TikTok 2020 das neue Format der Reels auf Instagram.

Social Media Plattformen

Im Sommer 2022 wurde Kritik laut, dass sich Instagram zu sehr verändert hat. Creators weltweit fordern das „alte Instagram“ zurück und machen sich gegen eine zu starke Kopie der Videoplattform stark. Problem zu dieser Zeit war, dass Videos zusätzlich zum interessensbasierten Algorithmus um bis zu 70% stärker unterstützt wurden. Ein Teufelskreislauf entstand, in dem Influencer mehr Videos produzierten und Nutzer folglich auch mehr Videos sahen und stärker damit interagierten. Es stellte sich heraus, dass Millionen Nutzer gleich dachten und Instagram war gezwungen, Stellung zu beziehen. Doch was änderte sich für das Teilen von Fotos?

Die „Video First Strategie“ wurde wieder abgesetzt und Nutzer können auf Wunsch den Feed zurücksetzen auf jene chronologische Abfolge aus Beiträgen von Freunden, wie sie in den alten Tagen üblich war. Doch der normale Feed ist immer noch demselben Algorithmus unterlegen, der auf Interaktion und Verweildauer basiert, was Videos aufgrund der Ansichtsdauer von Natur aus zugutekommt. Wann also macht es Sinn, lieber ein Foto zu posten als ein Video?

Fotos auf Instagram

Praktische Situationen, wann Fotos auf Instagram bevorzugt werden sollen

Klar ist nun, dass Videos bessere Voraussetzungen im Algorithmus von Instagram haben, dennoch gibt es einige Situationen in denen Fotos auch 2024 mehr Reichweite erzielen können.

  1. Wenn die Zielgruppe gerne damit interagiert

Der wichtigste Schritt, um festzustellen, ob Fotos mehr Reichweite haben können als Videos, ist den eigenen Content zu analysieren und die angepeilte Zielgruppe zu kennen. Haben Bildbeiträge durchschnittlich mehr Likes und Kommentare als gepostete Reels? Dann sollten auch entgegen Marketingtrends Fotobeiträge im Allgemeinen bevorzugt werden. Denn Reels werden ohne Anzeigen auch nur dann gepusht, wenn damit interagiert wird. Ist die eigene Zielgruppe mehr an Fotos interessiert und interagiert gerne damit, ist es richtig mehr Fotos als Videos zu posten.

  1. Wenn gerade wenige Ressourcen zur Verfügung stehen

Guter Videocontent benötigt vergleichsweise mehr Zeit zum Produzieren als Bilder oder Grafiken. Gerade als Einzelunternehmer:in, aber auch als Agentur stehen wir manchmal vor knappen zeitlichen oder personellen Ressourcen. Ein guter Bildbeitrag ist dabei gegenüber einem überhastet gedrehten Reel immer zu bevorzugen.

  1. Wenn man guten Fotocontent hat

Natürlich gehört eine gründliche Planung des Contents zu unserem Alltag, doch manchmal gibt es Veranstaltungen, Aktionen oder Geschichten, wo einfach richtig guter Fotocontent vorhanden ist. Warum also diesen nicht auch nutzen? Es macht sogar durchaus Sinn, sowohl ein Reel als auch einen Fotobeitrag zu teilen, wenn damit neue interessante Aspekte gezeigt werden können.

1. Verweildauer bei Fotos auf Instagram erhöhen

Tipps zur Unterstützung von Fotocontent auf Instagram

Es gibt also einige Situationen, in denen es durchaus Sinn macht, Fotos anstelle von Videos zu bevorzugen. Da letztere aber von Natur aus bessere Chancen im Algorithmus haben, ist es nützlich zu wissen, welche Mittel dabei helfen können, mit Fotos ebenfalls eine gute Reichweite zu erzielen.

  1. Verweildauer bei Fotos auf Instagram erhöhen

Der Grund, warum Videos vom Algorithmus bevorzugt werden, ist, dass man einen Beitrag aus einem bewegten Bild automatisch länger ansieht als ein einzelnes statisches Bild. Schafft man es jedoch, die Aufmerksamkeit der User mit dem Bild zu wecken und sie durch einen interessanten Text oder einem Bilderkarussell länger beim Beitrag zu halten, sind die Chancen im Feed oder in der Explore Sektion angezeigt zu werden gleich mit jenen von Videos.

  1. Interaktion fördern

Das zweite Signal für den Instagram Algorithmus basiert auf der Interaktion mit Beiträgen. Wird mit dem Fotobeitrag stark und oft interagiert, so werden jene Beiträge auch bevorzugt angezeigt. Karussellbeiträge sind nicht nur förderlich für die Verweildauer, sondern auch für die Interaktion mit dem Beitrag. Hier kommt die Wichtigkeit von Likes, Shares, Saves und Comments ins Spiel. Trifft man mit einem Bildbeitrag also genau das Interesse der eigenen Zielgruppe, sodass sie auf den Beitrag reagieren, ihre Meinung dazu ausdrücken möchten, ihn anderen Personen zeigen oder sich für später merken möchten, erhöht sich die Reichweite.

  1. Funktionen der Stories und Nachrichten nutzen

Jede Sektion in Instagram hat seinen eigenen Algorithmus. So kann man mit Bildbeiträgen nur in den Feeds oder im Explore Bereich gerankt werden, nicht aber in Reels, Stories oder Broadcast-Channels. Vor allem für Stories gibt es viele Features, um die Interaktion zu erhöhen. Außerdem wird man im Bereich der Stories auch schneller bei der Zielgruppe angezeigt, wenn man durch häufigeres Posten dort präsent ist. Die Beiträge können zudem über Stories und Nachrichten hervorgehoben werden, was zusätzlich für Reichweite bei den Fotobeiträgen sorgt.

Tipps zur Unterstützung von Fotocontent auf Instagram

Diese Tipps zur Erhöhung der Reichweite von Bildcontent auf Instagram können natürlich genauso auch für Videobeiträge angewandt werden. Reels bieten außerdem den Vorteil, dass sie einen eigenen Bereich haben, durch den leicht gescrollt werden kann, ohne dass Fotobeiträge aufscheinen. Es ist also durchaus sinnvoll, sich immer wieder die Zeit zu nehmen und guten Videocontent zu produzieren, um neue Personen zu erreichen. Genauso gibt es aber auch für alle Videofans gute Gründe, ab und zu Fotos auf Instagram zu posten. Zusammengefasst ist es also eine gute Mischung, angepasst an die jeweilige Zielgruppe, welche die beste Reichweite auf Instagram bedeutet.

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